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Aktuelles - Aus den Unternehmen

7.06.2021

Klimaroadmap 2030+: Fahrplan für systematische CO2-Reduktion

Ist das Thema Klimaschutz in der Corona-Zeit aus dem Blickfeld geraten?

Bei der Familienheim Heidelberg eG (FHHD) verblieb diese Herausforderung ganz oben auf Agenda: hier wird ein ehrgeiziges Ziel verfolgt. Mit dem Blick auf eine perspektivische Klimaneutralität wird der Fahrplan (Roadmap) hin zu einer möglichst raschen und nachhaltigen Reduktion der CO2-Emmissionen erarbeitet: die Klimaroadmap 2030+.

Die FHHD erarbeitete gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Eco2nomy eine Strategie, um die CO2-Emissionen ihrer 78 Gebäude bereits kurzfristig drastisch zu reduzieren – im Einklang mit sämtlichen Grundsätzen und Ansprüchen der Baugenossenschaft. Ergebnisse sollen schnell messbar sein, Mietpreissteigerungen so gut als möglich vermieden werden und das alles zusammen auf der Basis solider Wirtschaftlichkeit.

Ökologie, Wirtschaftlichkeit und Sozialverträglichkeit werden in Einklang gebracht.

Um das Gesamtoptimum in den drei Nachhaltigkeitsdimensionen zu bestimmen und dieses in konkrete Maßnahmen zu überführen, hat man im ersten Schritt das Portfolio umfassend analysiert und Handlungsbedarfe sowie Opportunitäten identifiziert: Portfoliostatus und Benchmarking, CO2-Due Diligence/Reporting, Analysen des Dekarbonisierung-Potentials, Quick-Win-Analysen und Top-down Szenariorechnungen wurden durchgeführt. Im zweiten Schritt erarbeitete das Team die Klimaroadmap 2030+.

Mit eigens von Eco2nomy entwickelten Optimierungstools bestimmte man den auf Gebäudeebene wirkungsoptimalen Maßnahmenmix mit bestem Kosten-/Nutzenverhältnis. Für die Klimaroadmap 2030+ wurden mittels einer umfassenden Wirtschaftlichkeitsberechnung je Gebäude Finanzierungsbedarfe, Förderung, Eigenkapitalrenditen, Amortisationszeiten sowie Effekte auf Mieter und Immobilienwert bestimmt. Anschließend wurde der Maßnahmenmix auf Portfolioebene für die Dimensionen Ökologie, Wirtschaftlichkeit, Sozialverträglichkeit optimiert und das bestmögliche Timing der Modernisierungsmaßnahmen in Abgleich mit Zielen und Anforderungen sowie Budget- und Ressourcenverfügbarkeit simuliert.

Wesentliche Stoßrichtungen: Energieverbrauch senken und Versorgung nachhaltig lösen

Um bereits kurzfristig substantielle Verbesserungen zu erzielen und das Ziel der Dekarbonisierung bis spätestens 2050 erfolgreich zu schaffen, verfolgt die FHHD zwei wesentliche Stoßrichtungen: Energieverbrauchsreduktion je Gebäude in Kombination mit nachhaltigen Versorgungslösungen.

Für die Energieverbrauchsreduktion wendet die Familienheim vier Maßnahmenbündel an:

·         Ab 2021 Quick Wins mit geringen Investitionen & schneller Amortisation
Energiemonitoring und -management, Heizungstausch, Photovoltaik;

·         Ab 2021 besonders wirkungsvolle Maßnahmen
Gebäude mit besonders hohen Energieverbräuchen und CO2-Emissionen sowie Quartierslösungen;

·         Ab 2025 kontinuierliche Portfoliooptimierung
Teil- oder Vollsanierungen, Kopplung von Energieeffizienzmaßnahmen mit geplanten energie- und nicht-energiebezogenen Instandhaltungsaktivitäten und Modernisierungskampagnen;

·         Fallweise Maßnahmen bei besonderen Gebäudesituationen
Denkmalgeschützte Gebäude, Gebäude mit Erbpacht oder Gebäude am Ende ihrer Nutzungsdauer.

Die Maßnahmen zur gebäudespezifischen Verbrauchsreduktion werden gekoppelt mit „systemischen“ Effekten auf Basis von nachhaltigen Versorgungslösungen: Nutzung von nachhaltig produzierter Fernwärme, Einsatz von Ökostrom unter anderem für Wärmepumpen.

Hinzu kommen Aktivitäten, um Mieterinnen und Mieter dazu anzuregen, sich klimafreundlich und energiesparend zu verhalten: Informationen, Wettbewerbe und Events zum Energiesparen, Wohnungsautomatisierung, uvm.

Schritt für Schritt bis 2035

Bis 2035 wird die Familienheim Heidelberg 21,5 Mio. € in die energetische Modernisierung des Gebäudebestands investieren. Durch energetische Modernisierungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen reduziert sich der durchschnittliche spezifische Energieverbrauch von zirka 131 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/m2a) im Jahr 2019 auf 70 kWh/m2a im Jahr 2035 und es werden CO2-Emissionen von rund 1200 Tonnen je Jahr vermieden.

Mit der Klimaroadmap 2030+ entstehen konkrete Vorteile für MieterInnen und Mitglieder:

·         Beitrag zum Klimaschutz,

·         Steigerung der Wohnqualität,

·         Reduktion von Energieverbrauchskosten und Vermeidung/ Reduktion von CO2-bedingten Kosten,

·         Bestmögliche Vermeidung der mit der Modernisierung zusammenhängenden Mietanstiege.

Und auch die Kommunen, in denen die Gebäude stehen, profitieren:

·         Substantielle Verbesserung des CO2-Fußabdrucks der Gebäude,

·         Partnerschaftliche Zusammenarbeit beim Klimaschutz, zum Beispiel bei der Realisierung von Nahwärme- und Quartierslösung.

Im Jahr 2021 werden als konkrete Schritte unter anderem die folgenden innovativen Projekte angegangen:

·         Klimaneutrale Modernisierung eines Wohnquartiers (13 Gebäude, über 200 Wohnungen) u.a. mit Nahwärmenetz und zentraler Holzpellet-Doppelanlage, umfassender Dämmung, Einsatz digitaler Lösungen,

·         Etablierung von Energiemonitoring und -management in vielfältigen Anwendungsfällen,

·         Realisierung von Photovoltaik-Mieterstrom-Lösungen.

 

Damit liefert die FHHD wirkungsvollen, wirtschaftlichen und sozialverträglichen Klimaschutz.

 

Weitere Informationen zur Baugenossenschaft Familienheim Heidelberg eG (Webseite)

 

Links:

·         https://www.immoclick24.de/modernisierung/baugenossenschaft-familienheim-heidelberg-eg-klimaneutralitaet-ist-machbar/

·         https://www.vbw-online.de/presse-und-information/presseinformationen/artikel/bg-familienheim-heidelberg-eg-erstellt-klimaroadmap

·         https://leimenblog.de/nusslocher-gemeinderatssitzung-vom-19-mai-2021/