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Geschichte

Wohnungssituation in der Nachkriegszeit

Die Suche nach den Anfängen des Siedlungswerks Baden e.V. führt uns mehr als ein halbes Jahrhundert zurück, bis in die Jahre nach dem zweiten Weltkrieg. 1945 lagen deutsche Städte und Dörfer in Trümmern, die Wohnungsnot war furchtbar. Von den mehr als 11 Millionen Wohnungen, die es 1939 in Westdeutschland und in Westberlin gab, waren zwei Millionen total zerstört.

Weitere 2 Millionen von Kriegsschäden so stark betroffen, dass sie nicht oder kaum noch bewohnbar waren. Viele Menschen waren heimatlos. Dramatisch verschärft wurde die an sich schon chaotische Situation dadurch, dass Millionen Heimatvertriebener aufgenommen werden mussten.

Gründung und Gründerväter

Unter dem Eindruck der übergroßen Wohnungsnot wurden auf Initiative des Erzbischöflichen Ordinariats Freiburg in allen Kreisen des Landes Baden rechtlich selbstständige Baugenossenschaften unter dem Namen "Neue Heimat" gegründet. Auf Diözesanebene wurden diese zum "Siedlungswerk Neue Heimat Baden" zusammengeschlossen. Viele, meist aus dem Katholischen Männerwerk stammende Geistliche und Laien wirkten bei den Genossenschaftsgründungen tatkräftig mit. Die Gründerväter waren: Domkapitular Prälat Dr. Thomas Aschenbrenner, Heinrich Magnani, Pfarrer in Hettingen und Gründer der ersten Genossenschaft in Buchen, Franz Nadler, Diözesanleiter des Katholischen Männerwerks,

Friedrich Ohlhäuser, Pfarrer in Busenbach und Gründer der Genossenschaft in Karlsruhe, Robert Schäfer, Wolfgang Schwarz, der spätere Geschäftsführer des Siedlungswerks, und Dr. Alois Stiefvater, Männerseelsorger. Auf erste Erfahrungen konnten die Gründer zurückgreifen, denn bereits 1930 hatte Prälat Dr. Aschenbrenner vom Erzbischöflichen Ordinariat die Gründung der Baugenossenschaft "Familienheim Freiburg" initiiert. Dabei ging er von dem vom Deutschen Katholikentag 1929 in Freiburg formulierten Ziel aus, einer möglichst großen Zahl von Familien die Chance zum Erwerb familiengerechter Eigenheime zu geben. 

Erste Maßnahmen

Die erste Nachkriegsgenossenschaft war die 1946 von Hettingens Pfarrer Magnani gegründete "Neue Heimat Buchen", ihr folgten in den Jahren danach 27 weitere Genossenschaften. Selbst- und Nachbarschaftshilfe war in den Anfangsjahren groß geschrieben, wie der Einladung der Genossenschaft zum ersten Baubeginn zu entnehmen ist: "Jeder ist als Helfer willkommen und soll Pickel und Schaufel mitbringen". Schon 1947 konnten erste Siedlungshäuser bezogen werden, nach wenigen Jahren waren es bereits mehrere hundert.

1957, beim 10-jährigen Jubiläum des Siedlungswerkes waren 14.356 Wohnungen in Eigenheimen und 4.895 Mietwohnungen erstellt worden. Die Mitgliedsgenossenschaften nennen sich dem Beispiel der ältesten Genossenschaft "Familienheim Freiburg" folgend "Familienheim" und bekennen damit auch für die Zukunft Programm und Aufgabe.