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Aktuelles - Aus den Unternehmen

13.02.2021

Zukunftsprojekt LuisenQuartier: Dachgarten statt Penthouse

Dringend gesucht: bezahlbarer Wohnraum

Lückenschluss in der Vöhrenbacher Straße/Buntes Wohnviertel mit Vorbildcharakter

Die Liste der Wohnungssuchenden ist lang. Vor allem bezahlbarer Wohnraum ist ein knappes Gut. Die Baugenossenschaft Familienheim eG kämpft dagegen an und hat soeben ein weiteres Wohnbauprojekt begonnen. In der Vöhrenbacher Straße, dort, wo einst die Besucher, Mitarbeiter und Patienten des Villinger Klinikums ihre Fahrzeuge parkten, sollen bis ca. 2022 85 Mietwohnungen in sieben zwei- bis viergeschossigen Gebäuden entstehen. Mit dem baulichen Lückenschluss liegt die Familienheim voll im Trend. Schließlich wird in Zeiten des Klimanotstandes auf diese Weise keine zusätzliche Fläche versiegelt und der momentan von der Coronapandemie sehr belastete städtische Haushalt nicht durch den Unterhalt neuer Straßen und Wege strapaziert.

89 Prozent der vornehmlich kleineren Wohneinheiten werden barrierefrei eingerichtet und sind daher für Eltern mit Kinderwagen, für Senioren und Menschen mit Handicap geeignet. 30 Prozent der Wohnungen werden über das Land Baden-Württemberg öffentlich gefördert und sind somit um 33 Prozent günstiger als auf dem Wohnungsmarkt üblich. Für einen anderen Teil ist für 10 Jahre eine Zusatzförderung von monatlich 1,50 €/qm möglich, die konfessionsunabhängig von der Erzdiözese Freiburg und dem Siedlungswerk Baden gesponsert wird. Die übrigen Wohnungen werden nach den genossenschaftlichen Kriterien vermietet mit der Zielsetzung, 5 bis 9 Prozent unter der ortsüblichen Vergleichsmiete zu bleiben.

Gemeinschaftliches Gärtnern

In einem Gebäude entsteht in Kooperation mit der Stiftung Liebenau Teilhabe gGmbH ein vollinklusives Wohnprojekt. Menschen mit und ohne Handicap leben gemeinsam unter einem Dach. Dazu gehören auch Einheiten für das Projekt »begleitete Elternschaft«. Der »Raum für Gemeinschaft« steht nicht nur allen Bewohnern des LuisenQuartiers, sondern des gesamten Stadtgebietes offen und soll sich mit dem benachbarten Familienzentrum vernetzen. Mit Gärten auf den Flachdächern bietet die Familienheim den Bewohnern Raum für gemeinschaftliches Gärtnern, Nachbarschafts- und Inklusionsprojekte.

In Kooperation mit den Stadtwerken Villingen-Schwenningen entsteht ein dezentrales Energiekonzept, das, gekoppelt mit dem Heizkraftwerk des gegenüberliegenden Friedrichsparks, auf den verbleibenden Dachflächen ökologisch gewonnene Wärme und Elektrizität vorsieht. Daran können Bewohner im Rahmen eines Mieterstrommodells teilhaben.

Klimaschonendes Bauen

Die Familienheim setzt freiwillig neue Standards: Das Wohnprojekt wird das erste nach dem KfW-40-Standard errichtete Wohnquartier der Stadt sein. Ein Teil der Gebäude wird mit besiegeltem »Holz von Hier« in Vollholzbauweise errichtet. Auch hierbei setzt die Familienheim im Bereich von Mehrfamilienhäusern neue Standards im Oberzentrum. Bei der Ausschreibung der übrigen Gebäude werde der Versuch unternommen, Recyclingbeton – unter anderem das ehemalige Pflaster des Parkplatzes - zu verarbeiten, sagt Bauleiter Patrick Flaig.

Gemeinsamer Tag

Die Mitarbeiter sowohl der Familienheim als auch der Stiftung Liebenau Teilhabe verbrachten ihren alljährlich stattfindenden »Gemeinsamen Tag« von Menschen mit und ohne Behinderung diesmal in der Vöhrenbacher Straße. Die zukünftige Baustelle des »LuisenQuartiers« erhielt einen Bretterzaun hin zu den Fußgängerwegen. Zum ersten Mal waren in die Gemeinschaftsaktion auch die Kinder des benachbarten Familienzentrums St. Konrad einbezogen, die die Schaffung des neuen Wohnraums hautnah miterleben werden. Die gut zwei Meter hohe und 70 Meter lange Wand aus OSB-Platten soll Sicherheit gewähren und etwas vor Lärm und Schmutz schützen. 130 kleine und große Menschen beteiligten sich am Projekt. Dabei wurde sehr auf die Schutzvorschriften gegen das Coronavirus geachtet. Die rund 32 Schützlinge der Stiftung Liebenau traten in zwei zeitlich und räumlich getrennten Gruppen an, unterstützt von 22 Familienheim-Mitarbeitern. Als die aus handlichen Teilen bestehende Holzwand stand, machten sich die 60 Kinder und 17 Erzieherinnen daran, die große Fläche bunt zu bemalen. Alle Mitwirkenden durften sich nach getaner Arbeit mit Essen und Trinken stärken. Der »Gemeinsame Tag« am Anfang des 18-Millionen-Bauprojektes signalisierte den Geist, der nach Fertigstellung hier einziehen soll: der Geist der bunten Vielfalt und des Miteinanders.

Weitere Informationen auf der Webseite der Baugenossenschaft Familienheim eG